Im Rahmen der IHSA Konferenz 2025 vom 15.-17. Oktober unter dem Titel „Humanitarianism in Crisis: New Realities in Practices and Knowledges“ wird CHA Direktor Ralf Südhoff am 16. Oktober um 15 Uhr auf dem Panel ‚Real’ Humanitarian Governance: Accountability, Advocacy, and Alternatives sein Paper „Influencer Europa“ vorstellen.
In Zeiten einer humanitären Systemkrise sind Forderungen nach einer besseren Führung durch Geber und Reformen sowie nach einem koordinierten Ansatz zur Sicherstellung substanzieller Veränderungen laut und deutlich zu hören. Nach dem Ende der USAID steigen insbesondere die Erwartungen an europäische Akteure wie Deutschland, die Europäische Kommission, Schweden oder Großbritannien, Reformen auf koordinierte Weise voranzutreiben. Wie Ralf Südhoff in seinem vorgestellten Papier jedoch hervorhebt, sind Koordinierungsmechanismen in Europa entweder inklusiv, aber langsam und gehen selten über ein geringes Maß an informativer Koordinierung hinaus, wie beispielsweise die COHAFA. Oder es handelt sich um informelle, agile Foren, die ein mittleres Maß an thematischer Koordinierung erreichen können, dabei jedoch sehr exklusiv agieren, wie beispielsweise die Stockholm-Gruppe der wichtigsten Geber. Aus diesem Grund analysiert das vorgestellte Papier, warum selbst unter gleichgesinnten europäischen Geberregierungen selten ein höheres Maß an inklusiver und strategischer Koordinierung erreicht wird, welche Anreize und Strukturen Hindernisse für die Überwindung dieses Dilemmas darstellen und welche möglichen Wege es nach vorne gibt.
Das Panel findet am Standort Istanbul statt, die Panelisten sind vor Ort, für registrierte Konferenzteilnehmende ist ein Livestream eingerichtet.