Autor*in: | Dr Iida-Maria Tammi |
Datum: | 07.07.2025 |
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Kann vorausschauende humanitäre Hilfe zur Lösung der humanitären Klimakrise beitragen?
Der Klimawandel stellt für Akteure der humanitären Hilfe eine doppelte Herausforderung dar. Er wird voraussichtlich zu einem raschen Anstieg des weltweiten Bedarfs an humanitärer Hilfe und Schutzmaßnahmen führen, gleichzeitig jedoch auch die Bereitstellung von Hilfe verteuern und die verfügbaren Ressourcen verringern. Expert*innen schätzen, dass bis zum Jahr 2050 bis zu 200 Millionen Menschen aufgrund von klimabedingten Katastrophen auf humanitäre Hilfe angewiesen sein könnten, was die Kosten von derzeit 20 Milliarden US$ auf 29 Milliarden US$ ansteigen lassen würde. Diese klimabedingten Belastungen verschärfen das bestehende Problem sinkender Hilfsbudgets und schwindender öffentlicher Unterstützung für internationale Hilfe.
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, setzt die humanitäre Gemeinschaft darauf, dass Hilfe frühzeitiger und vorausschauender geleistet wird. In diesem Paper analysiert CHA Research Fellow Dr. Iida-Maria Tammi die ethischen und politischen Auswirkungen dieser „vorausschauenden Wende“ in der internationalen humanitären Hilfe. Im Mittelpunkt des Papers steht die vorausschauende Hilfe (Anticipatory Action, AA), die im Vorfeld vereinbarte Maßnahmen, Trigger und Entscheidungsregeln nutzt, um akute humanitäre Auswirkungen zu verhindern oder zu verringern.
Das Paper ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil ordnet AA in die breitere Finanzierungslandschaft der humanitären Hilfe ein, während der zweite Teil die ethischen und politischen Konsequenzen untersucht. Auf der Grundlage von Expert*innen-Interviews werden einige der Hauptargumente, die häufig zugunsten von AA angeführt werden, kritisch überprüft. Dazu gehört ihr Potenzial, a) die humanitären Auswirkungen des Klimawandels besser zu bewältigen, b) die Bereitstellung von Hilfe berechenbarer, würdiger und unpolitischer zu machen und c) die finanziellen Kosten der humanitären Hilfe zu senken. Der letzte Teil fasst die Diskussion zusammen und gibt Empfehlungen für Hilfsorganisationen und Geber.
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