Datum: | 11.03.2021 |
Uhrzeit: | 13:00 - 14:30 |
Ort: | online |
Anlässlich des 10. Jahrestages des Syrienkriegs hat das Centre for Humanitarian Action (CHA) das Event
10 Jahre Syrienkrise – Zeit für einen neuen Ansatz?
veranstaltet. CHA-Direktor Ralf Südhoff diskutierte das Thema mit folgenden hochkarätigen Gästen:
- Dr. Rim Turkmani (Research Director, London School of Economics)
- Dr. Carsten Wieland (Syrien-Experte und ehemaliger Senior Advisor to three UN-Envoys for Syria)
- Lena Schellhammer (Security and Access Officer, Maram Foundation)
Eine Aufnahme der Veranstaltung (in englischer Sprache) kann hier abgerufen werden:
Medienresonanz in deutschsprachigen Medien:
- ntv 2021/03/15: Es profitieren Kriminelle und Assad-Getreue (Interview mit Rim Turkmani)
- inforadio 2021/03/15: Südhoff: Friedensprozess für Syrien kaum noch vorstellbar (Interview mit Ralf Südhoff)
- Tagesspiegel 2021/03/11: Das Regime weiß, wie man Sanktionen umgeht (Interview mit Rim Turkmani)
Hintergrund der Veranstaltung:
Der anhaltende Konflikt, die Covid-19-Pandemie und vor allem die Wirtschaftskrise haben das menschliche Leid im Land verschlimmert: Mehr als 11 Millionen Menschen sind aktuell in Not und 60% der Bevölkerung leiden an Hunger. Gleichzeitig kontrolliert die Regierung in Damaskus weite Teile des Landes und die Verhandlungen über eine friedliche Transformation sind ins Stocken geraten. Vor diesem Hintergrund ist eine kontroverse Debatte darüber entbrannt, ob ein Strategiewechsel notwendig ist:
Expert*innen argumentieren, dass vor allem westliche Regierungen einen neuen Ansatz finden müssen, zum Beispiel in Bezug auf die Sanktionsregelungen gegen Syrien. In einer aktuellen Studie legt Dr. Rim Turkmani, Mitbegründerin der Syrian Civil Coalition und Forschungsdirektorin an der London School of Economics, dar, dass Sanktionen das Verhalten des Regimes nicht verändert haben aber zu einer Schwächung der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft geführt haben, und somit das Leid der Bevölkerung verstärkt haben.
In einem neuen CHA-Policy Paper analysiert Lena Schellhammer von der syrischen NGO Maram Foundation, wie westliche Anti-Terror-Maßnahmen humanitäre Verhandlungen beeinflussen und den Zugang von Helfer*innen zu Menschen in Not schwächen.
Was sind die Lehren aus diesen Erkenntnissen nach zehn Jahren Syrienkrise? Sollten Politik und humanitäre Akteure ihre Ansätze anpassen? Dr. Carsten Wieland, ehemaliger Senior Advisor von drei UN-Sonderbeauftragten für Syrien, wird die politischen Verhältnisse in Syrien und ihre regionalen und internationalen Auswirkungen analysieren.