Lade Veranstaltungen
Podiumsdiskussion: Umsetzung der IASC-Leitlinien zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Syrien2021-10-07T14:08:49+02:00

Podiumsdiskussion: Umsetzung der IASC-Leitlinien zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Syrien

Datum: 29.09.2021
Uhrzeit: 12:30 - 14:00
Ort: Online via Zoom, internationale Gebärdendolmetschung vorhanden

Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Graphic Recording of the event on the implementation of the Inter-Agency Standing Committee (IASC) Guidelines in Syria

Zum Vergrößern des Graphic Recording bitte auf das Bild klicken.

 

Handicap International e.V. und das Centre for Humanitarian Action e.V. haben am 29. September 2021 folgendes Online-Event veranstaltet:

Zwei Jahre IASC-Leitlinien zur Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in die Humanitäre Hilfe: Was sind vielversprechende Praktiken, Herausforderungen und erste Lehren aus den Erfahrungen in Syrien?

Begrüßung durch Pit Köhler, Referatsleiter S08 – Referat Internationale humanitäre Organisationen und multilaterale Gestaltung der humanitären Hilfe, Auswärtiges Amt

Diskussion mit:

  • Davide Amurri, Stellvertretender Manager – Leiter des Referats Überwachung der humanitären Finanzierung, Grenzüberschreitender Humanitärer Fonds für Syrien (SCHF), Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA)
  • Gulnaz Ibrahim, Selbstvertreterin von Menschen mit Behinderungen in Nordost-Syrien
  • Ibrahim Kader, Koordinator für Nothilfeprogramme, Nordost-Syrien (NES), Mercy Corps
  • Ralf Südhoff, Direktor, Centre for Humanitarian Action

Internationale Gebärdendolmetschung und Live-Untertitelung (ENG) waren verfügbar.

Aufnahme

Die Online-Veranstaltung wurde aufgezeichnet. Zum De-/Aktivieren der englischen Untertitel klicken Sie bitte auf die Schaltfläche im YouTube-Menü (neben dem Zahnradsymbol).

 

Zusätzliches Material zur Veranstaltung:

Die barrierefreie Powerpoint-Präsentation (als PDF) kann hier heruntergeladen werden: Präsentation (als PDF). In dieser nachträglich bearbeiteten Version wurden deutlich weniger Abkürzungen verwendet und alle Abkürzungen werden beim ersten Auftreten ausgeschrieben.

Teilnehmende konnten während der Veranstaltung Fragen stellen, die nicht alle oder nur teilweise beantwortet werden konnten. Alle Fragen werden in dieser barrierefreien Datei aufgelistet und mit teils weiterführenden Informationen von Handicap International (HI) ergänzt: Questions and Answers (als PDF).

Mehr Informationen über die Sprecher*innen hier.

Das eingangs dargestellte Graphic Recording der Veranstaltung kann auch als barrierefreie PDF in höherer Auflösung heruntergeladen werden: Graphic Recording (als PDF).

Hintergrund der Veranstaltung:

Männer und Frauen, Jungen und Mädchen mit Behinderungen sind von humanitären Notsituationen oftmals unverhältnismäßig stark betroffen. Die Datenlage aus Syrien zeigt beispielsweise, dass 28 % der syrischen Bevölkerung eine oder mehrere Behinderungen haben, während der weltweite Durchschnitt bei 15 % liegt.

Menschen mit Behinderungen gehören zu der betroffenen Bevölkerungsgruppe, die oftmals keinen adäquaten Zugang zu grundlegenden und spezifischen Hilfsleistungen haben. Zu lange führte der Mangel an qualitativ hochwertigen Daten dazu, dass Menschen mit Behinderungen in den sogenannten „Humanitarian Needs Overviews“, d.h. Übersichten über die humanitären Bedarfe, nicht berücksichtigt wurden. Dies führte schließlich zu einem Mangel an inklusiven, humanitären Reaktionsplänen und Strategien. Um hier Abhilfe zu schaffen, wurden 2019 die Inter-Agency Standing Committee (IASC) „Guidelines on Inclusion of Persons with Disabilties in Humanitarian Action“, d.h. die Leitlinien zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der humanitären Hilfe, veröffentlicht. Sie sind das Ergebnis von inklusiven und partizipativen Konsultationsprozessen mit mehr als 600 humanitären Akteuren und Selbstvertretungsorganisationen von Menschen mit Behinderungen. Sie sind auch das erste ressortübergreifende Instrument, das helfen soll, die strategischen Bemühungen für eine bessere Inklusion von Menschen mit Behinderungen in die humanitäre Hilfe zu lenken und zu verbessern.

Die Veranstaltung wurde durch das Projekt Phase 2 – Leave no one behind! unterstützt, das vom deutschen Auswärtigen Amt finanziert wird.

Leitfragen:

Fast zwei Jahre nach der Einführung der Leitlinien werden wir darüber diskutieren, wie diese bisher in der humanitären Praxis Anwendung gefunden haben und welche Herausforderungen weiterhin bestehen:

  • Welche Beobachtungen und Erfahrungen haben betroffene Menschen mit Behinderungen unterschiedlichen Geschlechts, Alters und sozioökonomischen Hintergrunds beim Zugang zu humanitärer Hilfe in Syrien gemacht?
  • Sind die Leitlinien zu einer Orientierungshilfe für Geber und humanitäre Akteuren auf Länder- und Hauptquartiersebene geworden, die für eine verbesserte Einbeziehung und Schutz von Menschen mit Behinderungen bei humanitären Maßnahmen führen?
  • Worin bestehen die Herausforderungen bei der Anwendung der IASC-Leitlinien und der besseren Einbeziehung der oftmals am stärksten betroffenen Bevölkerungsgruppe?

 

Coverfoto: Kate Holt/ Handicap International (2021). Eine syrische Frau im Libanon steht zusammen mit ihrer Enkelin, die eine geistige Behinderung hat, vor der Kamera.